Steuer Blog

Wissenswertes um das Thema Steuern
19 Mai 2013
by Daniela Muehlmann

Keine Haushaltsersparnis bei Kinderbetreuung

Abzugsfähig sind nur die unmittelbaren Kosten für die Kinderbetreuung selbst. Dazu zählen auch die Verpflegungskosten sowie das Bastelgeld, die im Zusammenhang mit der Betreuung anfallen. Von den Verpflegungskosten ist aus verwaltungsökonomischen Gründen keine Haushaltsersparnis abzuziehen.

Dies Aussagen wurden nun endlich in die Lohnsteuerrichtlinien aufgenommen. (neue Rz. 884d)
Weitere Ausführungen siehe meinen Blog vom 19.02.2012.

Bauwirtschaft: Auftraggeberhaftung – Aufnahme in die HFU-Liste

Die Haftung von Auftrag gebenden Unternehmen in der Baubranche gem. § 67 a ASVG für Beitragsrückstände des beauftragten Unternehmens tritt nicht ein, wenn das Subunternehmen zum Zeitpunkt der Leistung des Werklohns in der Gesamtliste der haftungsfreistellenden Unternehmen geführt wird.

Mit der Entscheidung des VwGH vom 14.11.2012 (GZ 2010/08/0212) wurde klargestellt, dass auch Unternehmen ohne Beschäftigte – bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen – aufzunehmen sind, weil § 67 b ASVG weder für die Aufnahme in die HFU-Liste noch für den Verbleib in der Liste die laufende Beschäftigung von Dienstnehmern verlangt.

Die Eintragung ist aber  zu versagen, wenn das Unternehmen Beitragsrückstände aufweist.

Die HFU-Liste kann hier abgerufen werden:
https://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/esvportal/agh/?p_tabid=5

Beförderungsnachweis bei innergemeinschaftlichen Lieferungen

Bei innergemeinschaftlichen Lieferungen muss der Unternehmer eindeutig und leicht nachprüfbar nachweisen, dass er oder der Abnehmer den Gegenstand der Lieferung in das übrige Gemeinschaftsgebiet befördert oder versendet hat.

Im neuen Wartungserlass zur Umsatzsteuer hat das Bundesministerium für Finanzen nun Vorlagen für die Beförderung durch den Unternehmer selbst bzw. durch den Abnehmer zur Verfügung gestellt.

Diese sind auf den Seiten 131-132 des Wartungserlasses zu finden:
https://findok.bmf.gv.at/findok/link?gz=%22BMF-010219%2F0288-VI%2F4%2F2012%22&gueltig=20121219&segid=%2263202.1.1+19.12.2012+16%3A08%3A27%3A40%22

Neuerungen beim Pendlerpauschale ab 2013

Ab 2013 haben auch teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer Anspruch auf ein anteiliges Pendlerpauschale:

Legt der Arbeitnehmer die Strecke Wohnung – Arbeitsstätte

  • an mindestens 4, aber nicht mehr als 7 Tagen im Kalendermonat zurück, besteht Anspruch auf 1/3 des Pendlerpauschales
  • an mindestens 8, aber nicht mehr als 10 Tagen im Kalendermonat zurück, besteht Anspruch auf 2/3 des Pendlerpauschales
  • an mindestens 11 Tagen im Kalendermonat, besteht Anspruch auf das volle Kalendermonat

Sonstige Neuerungen beim Pendlerpauschale:

Arbeitnehmer, die einen Firmen-PKW auch privat benutzen können (Sachbezug), soll kein Pendlerpauschale mehr zustehen.

Eine Verordnung soll konkret festlegen

  • wie die Entfernung zu ermitteln ist und
  • wann die Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln unzumutbar ist.

Außerdem soll ein Entfernungsrechner auf der BMF-Homepage installiert werden, der über die maßgebliche Entfernung und die Zumutbarkeit Auskunft geben soll. Man darf gespannt sein !

Jobticket – neu ab 2013

Der Arbeitgeber soll ab 2013 die Möglichkeit erhalten, auch jene Arbeitnehmer, die keinen Anspruch auf ein Pendlerpauschale haben, zwischen Wohnung und Arbeitsstätte mit einem öffentlichen Verkehrsmittel befördern zu lassen, ohne dass dies beim Arbeitnehmer zu einem steuerpflichtigen Sachbezug führt. (Jobticket für alle !)

Diese Regelung soll auch für jene Fälle gelten, in denen der Arbeitgeber nur einen Teil der Kosten übernimmt.

In jedem Fall gilt, dass eine „Gehaltsumwandlung“ zu einem steuerpflichtigen Sachbezug führt.

Neuerungen in der Umsatzsteuer: Ansatz des Normalwertes

Zur Vorbeugung von Steuerhinterziehungen oder -umgehungen soll ab 01.01.2013 der Normalwert als umsatzsteuerliche Bemessungsgrundlage für Lieferungen oder sonstige Leistungen eines Unternehmers anzusetzen sein, wenn das Entgelt für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen, oder für den Bedarf seines Personals vom Normalwert abweicht.

Somit kommt der Normalwert bei außerbetrieblichen Motiven zum Ansatz, zB familiäre oder freundschaftliche Nahebeziehungen, Gesellschafterstellung, Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis und der Empfänger der Leistung ist nicht oder nicht zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt.

Bei Sachzuwendungen an Arbeitnehmer werden aus Vereinfachungsgründen weiterhin die lohnsteuerlichen Sachbezugswerte als Normalwert herangezogen.

Elektronische Rechnung ab 2013

Unternehmer dürfen ab 2013 die Rechnung auch per E-Mail übermitteln, wenn der Rechnungsempfänger der Verwendung der elektronischen Rechnung zustimmt. Durch die Neuregelung sollen Papier- und elektronische Rechnungen gleichgestellt werden. Es sollen auch die Anforderungen an eine elektronische Rechnung für Umsatzsteuerzwecke deutlich reduziert werden.

Im Ergebnis können zukünftig auch elektronische Rechnungen, die zB per E-Mail oder E-Mail-Anhang in einem elektronischen Format (zB PDF) übermittelt werden, zum Vorsteuerabzug berechtigen, ohne dass eine Signatur iSd Signaturgesetzes notwendig ist.

25 Jan 2013
by Daniela Muehlmann

Die neue gesetzliche Unterstützungsleistung für Selbständige bei länger dauernder Krankheit

Ab 2013 wird Selbständigen mit weniger als 25 Dienstnehmern (GSVG-Versicherte) eine neue Unterstützungsleistung gewährt. Bei länger andauernden Krankheiten wird ab dem 43. Tag eine Geldleistung in Höhe von EUR 27,73 (Wert 2013) von der SVA geleistet.

Die bisherige freiwillige Zusatzversicherung im GSVG bleibt grundsätzlich aufrecht, wird jedoch an die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst.

Pendlereuro ab 2013

Der Pendlereuro ist ein Jahresbetrag, der allen Arbeitnehmern mit Anspruch auf das Pendlerpauschale zusteht. Der Pendlereuro beträgt jährlich EUR 2,00 pro Kilometer der einfachen Fahrtstrecke zwischen Wohnung und Arbeitsstätte.

Der Pendlereuro wird vom Arbeitgeber bei der Personalverrechnung berücksichtigt und vermindert anders als das Pendlerpauschale direkt die Lohnsteuer. Das Pendlerpauschale vermindert ja nur die Lohnsteuerbemessungsgrundlage.

Bei Teilzeitbeschäftigten kommt es wie bei der Pendlerpauschale zu einer Aliquotierung.

Damit auch Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen von der erweiterten Förderung profitieren können, soll der Pendlerzuschlag von EUR 141,00 auf EUR 290,00 angehoben werden, sodass die Negativsteuer max EUR 400,00 beträgt.
16 Jan 2013
by Daniela Muehlmann

Neuerungen in 2013: Ausfallshaftung für faktische Geschäftsführer

In der Bundesabgabenordnung gibt es ab 2013 folgende verschärfte Haftungsbestimmungen:

Es kommt derzeit vereinzelt vor, dass Personen, die nicht im Firmenbuch als Geschäftsführer eingetragen sind, dennoch Einfluss ausüben oder faktisch die Geschäfte führen. Diese Personen, die auf die Erfüllung abgabenrechtlicher Pflichten Einfluss nehmen (zB faktische Geschäftsführer) sollen ab 01.01.2013 von der Finanzverwaltung zu einer Ausfallshaftung herangezogen werden.

Für die Haftung ist maßgebend, ob Einfluss auf die Verletzung abgabenrechtlicher Pflichten ausgeübt wird, insbesondere auf die Führung von Büchern und Aufzeichnungen, Einreichung von Abgabenerklärungen und die Entrichtung der Abgabenschuldigkeiten. Außerdem setzt die Ausfallshaftung die Uneinbringlichkeit der Abgabenschulden beim Primärschuldner voraus.

Daniela Mühlmann,die Steuerberaterin